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Bombenalarm am Rammelsberg

Vorsichtig wird der vorgefahrene Transporter geöffnet. Die Ladung scheint explosiv zu sein. Auf der Ladefläche soll eine Bombe liegen. Angespannt steigen vier Männer in den Wagen und nähern sich dem torpedoartigem Gegenstand. Die Spannung steigt. Plötzlich gibt einer Entwarnung: Es handelt sich nur um eine Dahlbusch-Bombe!

Dahlbusch-Bombe zur Rettung verschütteter Bergleute Die Dahlbusch-Bombe wird vom Grubenrettungswesen der Bergbauberufsgenossenschaft in Clausthal-Zellerfeld für die Sonderausstellung „Auf breiten Schultern – 750 Jahre Knappschaft“ zur Verfügung gestellt.

Die Dahlbusch-Bombe wird bei Grubenunglücken eingesetzt, um verschüttete Bergleute zu retten. 1955 wurden damit drei Bergleute auf der Grube Dahlbusch bei Gelsenkirchen nach einem Grubenunglück gerettet. Der Ingenieur Eberhard Au konstruierte diese etwa drei Meter lange und 40 Zentimeter breite, bombenförmige Rettungskapsel zunächst aus Blech. Durch eine eigens gebohrte Röhre wurde die Dahlbusch-Bombe zu den verunglückten Bergleuten herabgelassen. Stehend und die Hände nach oben gestreckt, wie bei einem Kopfsprung, verharrten die Bergleute in der Rettungskapsel, während sie ans Tageslicht gezogen wurden.

Weltweite Berühmtheit erlangte die Dahlbusch-Bombe 1963 nach dem Grubenunglück auf der Eisenerzgrube Mathilde im niedersächsischen Lengede. Mit einer solchen Rettungskapsel konnten elf Bergleute geborgen werden.

Die ausgestellte Rettungskapsel ist baugleich mit der ursprünglichen Dahlbusch-Bombe, jedoch auf der Basis aktueller Sicherheitsvorschriften modernisiert. Bei Bedarf könnte sie eingesetzt werden. Nach ihrem Vorbild wurde die Rettungskapsel „Fenix 2“ gebaut, mit der 2010 nach einem Grubenunglück in einer chilenischen Kupfermine 33 Bergleute gerettet werden konnten.

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