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„Arbeitsgemeinschaft Restaurierung“ am Rammelsberg geplant

Zu den beeindruckenden Exponaten der Sammlung des Weltkulturerbes Erzbergwerk Rammelsberg gehören mit Sicherheit die ca. 400 gleisgebundenen sowie nicht-gleisgebundenen Fahrzeuge. Soweit diese, wie beispielsweise die Grubenbahn, nicht im Museumsbetrieb eingesetzt werden, stehen die Lokomotiven, Grubenwagen und Radlader hauptsächlich im Außendepot auf dem Gelände. Obwohl 2010 ein Großteil dieser Exponate unter einem neu errichteten Pultdach Schutz vor dem oftmals rauen Harzwetter gefunden hat, hinterließen der ehemalige Arbeitseinsatz sowie die knapp 20 Jahre ungeschützten Daseins an den Fahrzeugen deutliche Spuren – umgangssprachlich auch Rost genannt.

Aber auch die Exponate, die täglich den Besuchern in den verschiedenen  Ausstellungsbereichen vorgeführt  werden, sind vor den beschriebenen Alterungsfaktoren nicht geschützt. Unterschiedliche Messungen der klimatischen Bedingungen unter Tage haben ergeben, dass man auch hier von einer begrenzten Lebensdauer der Exponate ausgehen muss. Allerdings geht es nicht nur um Rost, sondern auch um Einflüsse aus der Untertagewelt beispielsweise die Einwirkungen des Grubenwassers auf die Motoren, Hydraulikleitungen oder mechanischen Teile.

Ein Projekt für die Arbeitsgemeinschaft: der funktionsfähige Nachbau dieses Scherenbohrwagens soll später in der Untertagetour „Grubenbahn“ zum Einsatz kommen

Um die natürlichen Alterungsprozesse  zu stoppen, sind konservatorische Maßnahmen notwendig, die entsprechend der Richtlinien des ICOM Code of Ethics (Ethische Richtlinien für Museen) ausgeführt werden müssen. Diese Aufgabe fällt am Rammelsberg dem Betriebsschlosser Ralf Siegemund zu, der dafür speziell eine Ausbildung zum Restaurator im Metallbauerhandwerk absolviert hat.

Aufgrund zahlreicher Besucherfragen und Anregungen zum Thema Restaurierung erwuchs die Idee zur Gründung einer „Arbeitsgemeinschaft Restaurierung“. Hierzu lädt das Weltkulturerbe Erzbergwerk Rammelsberg ab September 2011 alle Interessierten herzlich ein. Handwerkliche Vorkenntnisse sind hilfreich, aber ausdrücklich keine Voraussetzung zur Teilnahme.

Um die Authentizität des technischen Kulturgutes für nachfolgende Generationen zu bewahren, ist es das Ziel der geplanten Arbeitsgemeinschaft, bestimmte Exponate nach Originalzeichnungen als Kopie nachzubauen, um diese dann im Museumsbetrieb vorführen zu können. Das ursprüngliche Exponat (Original) wird in die Sammlung verbracht. Im Nachbau von Exponaten wird die Arbeitsgemeinschaft neue Maßstäbe setzen. Der Grundstein für einen neuen Umgang mit technischem Kulturgut wird im Weltkulturerbe Erzbergwerk Rammelsberg gelegt.

Wir würden uns freuen, mit Ihnen in regelmäßigen Abständen technisches Kulturgut zu restaurieren und die Ergebnisse zu veröffentlichen. Primär steht für uns bei jeder Restaurierung die transparente Konservierung mit uneingeschränkter Funktion der Exponate, ob Diesel-, Strom (Akku)- oder Druckluftbetrieb. Neben der anspruchsvollen Restaurierung möchten wir Ihnen alte Handwerkstechniken wie beispielsweise Feuerschweißen und Messer schmieden näher bringen und mit Ihnen ausführen. Ein Netzwerk von Restauratoren wird uns dabei unterstützen.

Wenn Sie daran teilhaben möchten oder Fragen zum Thema Restaurierung haben, wenden Sie sich bitte an Herrn Siegemund:
technik@rammelsberg.de
Tel.: 05321/750-202

Wir freuen uns auf Sie!

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  1. […] einer „Arbeitsgemeinschaft Restaurierung“ am Weltkulturerbe Rammelsberg. (Siehe auch Blogbeitrag von 24. Juni 2011). Restaurator Ralf Siegemund begrüßte die zehn Teilnehmer, führte sie über […]

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