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Ein Fotowalk im Erzbergwerk Rammelsberg

Ein Gastbeitrag vom Grubenführer und Profi-Fotografen Stefan Sobotta

Ein Fotowalk im Erzbergwerk Rammelsberg ist ein einzigartiges Erlebnis, das sich allen Fotograf:innen empfiehlt. Es ist nicht nur ein Ort von historischer Bedeutung, sondern auch ein Ort, an dem das Leben der Bergleute durch die Fotografie sichtbar gemacht werden kann.

Bereits beim Betreten des Bergwerks wird klar, dass dies kein gewöhnlicher Ort ist. Die Dunkelheit und die ungewöhnliche Akustik der Stollen schaffen eine Atmosphäre, die den Besucher sofort in eine andere Welt entführt. Die Enge untertage, die schweren Maschinen und das Gestein, das von den Wänden herabzudrücken scheint, sind eine Herausforderung für die Fotograf:innen. Aber es ist auch eine Chance, die Lebenswelt der Bergleute und ihre Arbeit im Bergbau aus einer ungewöhnlichen Perspektive zu dokumentieren.

Bei diesen Veranstaltungen ist reichlich Zeit, alle Motive einzufangen. Zeit, die die Teilnehmenden genutzt haben, um ihren eigenen Stil umsetzen zu können und die Bilder zu machen, die sonst nicht möglich sind. Unterstützung bietet dabei Grubenführer und Medienprofi Stefan Sobotta, der die meisten Fotos und Videos im Marketing von Erzbergwerk und Stiftung Welterbe im Harz erstellt hat. Er kennt die Geheimnisse des authentischen Ortes und ist gleichzeitig perfekt in der Kamerabeherrschung. Mit Stefan Sobotta ging es zum Rammelsbergschacht, an das letzte vorhanden Kunstrad, in 200 Jahre alte Stollen mit ihren bunten Vitriolen und in die Stille der inneren Umfahrung. Orte, an die normale Gäste sonst nicht kommen.

Kunstrad © Susanne Borkott

Das Fotografieren im Bergwerk macht besonders viel Spaß, weil man hier eine Vielzahl von Techniken anwenden und ausprobieren kann. Im Dunkeln zu fotografieren erfordert ein Verständnis für Belichtungszeit, Blende und ISO-Empfindlichkeit. Aber es ist auch eine Chance, die Technik des Lightpaintings anzuwenden. Beim Lightpainting wird mit einer Lichtquelle eine Langzeitbelichtung gemacht, um spektakuläre Effekte zu erzielen. Dadurch lassen sich im Bergwerk wunderschöne Bilder von den Maschinen, den Gängen und den Felsen kreieren, die man so nirgendwo anders findet. Eine Grubenlok wird so lebendig, die Strukturen der Schachtanlagen am Rammelsberg treten ebenso hervor wie farbige Vitriole in den alten Stollen.

Lightpainting © Julian Wacknitz

Das Fotografieren im Dunkeln birgt jedoch auch Herausforderungen. Das schwache Licht erfordert lange Belichtungszeiten, was bedeutet, dass die Kamera stabil gehalten werden muss, um Verwacklungen zu vermeiden. Es ist auch schwierig, das richtige Gleichgewicht zwischen Licht und Schatten zu finden. Aber diese Herausforderungen bieten auch Chancen, um kreativ zu werden und neue Techniken auszuprobieren. Die Fotograf:innen haben sich begeistert in diese Aufgabe gestürzt und spannende Ergebnisse mit nach Hause genommen.

Die besondere Atmosphäre in den Stollen ist dabei schwer in Worte zu fassen. Es ist ein Ort, an dem die Zeit stehen geblieben zu sein scheint und an dem man das Gefühl hat, dass man allein mit der Geschichte des Bergwerks ist. Die Geräusche der Maschinen und das Tropfen des Wassers schaffen eine ungewöhnliche Akustik, die den Besucher in eine andere Welt entführt. Die Atmosphäre ist so besonders, dass man sie am besten selbst erleben muss. Es ist ein inspirierender Ort, der mit allen Sinnen erfasst werden kann.

Schwarzweiß Bildauswahl © Kerstin Kumpe

Insgesamt ist ein Fotowalk im Erzbergwerk Rammelsberg ein einzigartiges Erlebnis, das sich allen Fotograf:innen empfiehlt. Es ist ein Ort, an dem die Lebenswelt der Bergleute sichtbar gemacht werden kann und an dem man seine Fähigkeiten verbessert und neue Ideen entwickelt. Die Herausforderungen des Fotografierens im Dunkeln bieten Chancen, um kreativ zu werden und neue Techniken auszuprobieren. Die besondere Atmosphäre in den Stollen ist ein unvergessliches Erlebnis, das man so schnell nicht vergisst.

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