Im Frühjahr letzten Jahres startete am und im Rammelsberg ein interdisziplinäres Projekt zur Erforschung des montanhistorischen Erbes im Harz.
Den beteiligten Institutionen, dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege, der Technischen Universität Clausthal und dem Museum und Besucherbergwerk Rammelsberg wurden vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hierfür Mittel in Höher einer halben Million Euro zu Verfügung gestellt.
Das Vorhaben widmet sich seitdem gezielt zwei Bereichen: dem Grubengebäude des heutigen Weltkulturerbes Rammelsberges und den historischen Bergbaumodellen, vornehmlich aus der Sammlung des Oberharzer Bergwerksmuseums in Clausthal Zellerfeld.
Es werden zumeist nicht öffentlich zugängliche Bergwerksabschnitte fotogrammetrisch erfasst, dreidimensional modelliert und mit bereits vorhandenen Forschungsergebnissen, Datenbeständen und Archivalien in Beziehung gesetzt. Eine der Fragen, die diesen Arbeiten zugrunde liegen, ist die nach einer räumlich-funktionalen Beziehungen zu den Grabungsbefunden vom Ausbiss des Alten Lagers. Weiterhin wird erwartet durch das Erfassen noch unbearbeiteter Schriftquellen die Geschichte des Rammelsberges ausführlicher zu beschreiben und bestenfalls mit Befunden vor Ort in ein Verhältnis setzten zu können.
Die Bergbaumodelle werden mit einem Structured-Light-Scannersystem hochauflösend digitalisiert und mit den Standorten ihrer historischen Originale virtuell verknüpft. Auch hier fließen in die Auswertung bereits vorhandene wie noch zu erarbeitende Forschungsergebnisse ein. Aus der Arbeit aller Disziplinen werden neue Erkenntnisse und Impulse für die Erforschung der Montangeschichte des Harzes erwartet. Die geplanten 3D-Gebilde können zudem Bergbauforscherinnen und -forschern in aller Welt online zur Verfügung gestellt werden; sie erhalten aber auch eine besondere Bedeutung für die Vermittlung in die breite Öffentlichkeit. Die Digitalisierung ermöglicht nicht nur Nachbauten, sondern kann mit Methoden der virtuellen Realität z.B. animierte Radstuben auch für Wissenschaftler wie Besucher vor Ort begehbar und in ihrer Komplexität erfahrbar machen. Über den aktuellen Sachstand des Projektes können Sie sich seit Beginn diesen Jahres unter: http://altbergbau3d.de/ informieren. Die Seite wird regelmäßig aktualisiert.
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