UNESCO Logo

„Nur die Spitze des Erzbergs gesehen!“ – Bericht eines Praktikanten

Wir möchten an dieser Stelle den Erfahrungsbericht des Praktikanten Gunnar Kappei zu seinem mehrmonatigen Praktikum am Weltkulturerbe Rammelsberg veröffentlichen. Dieser Bericht kann stellvertretend für die Arbeit einer Vielzahl von zeitweilig beschäftigten Mitarbeitern gelesen werden, die in den vergangenen Jahren das Weltkulturerbe auf mannigfaltige Art und Weise unterstützt und bereichert haben. Wir bedanken uns dafür recht herzlich.

Gunnar Kappei bei seinem PraktikumAm 29. Mai 2012 begann ich mein Praktikum am Weltkulturerbe Erzbergwerk Rammelsberg in den Abteilungen Museumspädagogik und Sammlung.

Die Arbeit in der Museumspädagogik erwies sich als sehr abwechslungsreich und vielschichtig. In den ersten Wochen wollte ich erst einmal einige Mitarbeiter und deren Aufgabenbereiche kennenlernen, denn eine enge Zusammenarbeit der Museumspädagogik mit allen anderen Bereichen eines Museums ist unerlässlich. Gleichzeitig fiel der Beginn meines Praktikums in eine Zeit, in der einige Großveranstaltungen stattfanden oder vorbereitet wurden. So hatte ich Gelegenheit, in der laufenden Arbeit praktische Erfahrungen zu sammeln.

Im Vorfeld des Praktikums hatte ich besonders viel Respekt vor der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, ein Gebiet, auf dem ich bislang noch nicht so viele Erfahrungen sammeln konnte. Bei der Arbeit mit dem Rammelsberger Kinderclub „Bergzwerge“ lernte ich viele kleine Persönlichkeiten kennen, die wissbegierig und lebendig waren, die ihre eigenen Stärken und Vorstellungen hatten. Deren Ideen, Kreativität und unbefangene Neugier haben mich besonders beeindruckt.

Es war eine schöne Abwechslung, anschließend im Bereich Sammlung zu arbeiten. Das Besondere an der Sammlung des Rammelsbergs ist sicherlich die schiere Vielfalt an Materialien und Exponategruppen, wobei es noch viele Bestände zu erfassen gilt und dabei viel zu entdecken ist.

Freilich kam ich dabei auch mit allerlei Schmutz in Kontakt. Das mag nicht jedem liegen, aber die Museumsarbeit erfordert eben die Bereitschaft, verschiedenste Tätigkeiten zu erledigen. Wer nicht bereit ist, zwischen Büroarbeit und der praktischen Arbeit in den Depots zu wechseln, kann seiner Aufgabe in einem Museumsbergwerk kaum gerecht werden. Für mich persönlich ist dieses abwechslungsreiche Arbeitsumfeld gerade ein Grund für meinen Berufswunsch.

Zusammenfassend kann man sagen, dass ein solches Praktikum ein gerüttelt Maß an Flexibilität, Kooperationsbereitschaft, Ausdauer, Willensstärke und Einsatzbereitschaft erfordert. Der Anspruch des Hauses ist hoch und damit auch die persönlichen Herausforderungen. Ich kann das aber nur positiv bewerten, da ich so die Gelegenheit hatte, mir für meine weitere berufliche Laufbahn wertvolle Kenntnisse und Fertigkeiten anzueignen, die ich wahrscheinlich anderswo nicht so schnell erlernt hätte. Auch hatte ich den Eindruck, dass meine Leistung anerkannt wurde, was ich sehr zu schätzen weiß.

Am Ende bleibt aber auch das Gefühl, trotz der Fülle an Betätigungsmöglichkeiten, bislang nur die Spitze des Erzberges gesehen zu haben. So hoffe ich, dass sich noch weitere Gelegenheiten ergeben werden, am Rammelsberg mitzuarbeiten.

Ich möchte an dieser Stelle allen Mitarbeitern des Weltkulturerbes Erzbergwerk Rammelsberg meinen besonderen Dank aussprechen, die mich während meines Praktikums ermutigt und unterstützt haben. Ich schließe mit einem herzlichen Glückauf und wünsche dem Museum und seinen Mitarbeitern noch viele weitere Jahre erfolgreicher Betriebsamkeit.

Gunnar Kappei

Verwandte Beiträge:

  • Keine verwandten Beiträge vorhanden.
Verwendete Schlagwörter: , , , ,

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

*