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Die Grubenwehr des Erzbergwerks Rammelsberg

Für alle Bergwerke besteht die Pflicht, Grubenwehren einzurichten. Die Organisation und die Aufgaben der Grubenwehr sind mit denen einer freiwilligen Feuerwehr zu vergleichen. Am Rammelsberg gab es zu Betriebszeiten drei Trupps mit insgesamt rund 30 Mann. Jeder Bergmann konnte der Wehr beitreten, sofern er zwischen 18 und 40 Jahren alt war und einen entsprechenden Lehrgang absolviert hatte.

Die Einsatzgebiete am Rammelsberg waren Grubenbrände und die Rettung verunglückter Bergleute. Zum Selbstschutz und Kameradenhilfe trug die Grubenwehr Sauerstoff- und Rettungsgeräte mit sich, um dadurch von den umgebenden Wettern unabhängig zu sein.

Allerdings beschränkte sich das Einsatzgebiet der Grubenwehr nicht nur auf den Rammelsberg selbst. Am 19. Juli 1960 kam es zu einem verheerenden Brand in der Schachtlage Hannoversche Treue in der Nähe von Salzgitter. Zu den Rettungsarbeiten wurde auch ein Trupp der Rammelsberger Grubenwehr angefordert. Unter ihrer Mithilfe, insgesamt waren 19 verschiedene Grubenwehren an den Rettungsarbeiten beteiligt, gelang es, zwei vermisste Bergleute 16 Stunden nach Ausbruch des Brandes zu retten. Weitere 17 konnten von anderen Wehren gerettet werden, für 33 Bergleute allerdings kam jede Hilfe zu spät.

Filter-Selbstretter

Für diesen Einsatz wurde der Rammelsberger Grubenwehr von mehreren Seiten Dank und Anerkennung zu teil.

Da die meisten Opfer bei dem Grubenbrand in der Schachtanlage Hannoversche Treue durch Kohlenmonoxid-Vergiftung ums Leben gekommen waren, veranlasste die Werksleitung des Erzbergwerkes Rammelsberg die Einführung von sogenannten Filter-Selbstrettern, durch welche das giftige CO (Kohlenmonoxid) in atembares CO² umgewandelt wird. Jeder RammelsbergerBergmann hatte seinen persönlichen mit einer Nummer versehenen Selbstretter. Täglich wurden die Geräte am Rammelsberg auf Dichtigkeit überprüft. Da die Schutzfunktion des Filtersystems nur gewährleistet war, wenn es vor Inbetriebnahme luftdicht verschlossen wurde. Zusätzlich wurden die Geräte zweimal jährlich gewogen und jährlich von der Bergbau-Berufsgenossenschaft stichprobenartig überprüft.

Die Filter-Selbstretter kamen am Rammelsberg glücklicherweise nie zum Einsatz.

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