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Vor 50 Jahren: Die Umstellung auf Granby-Förderung im Rammelsberg-Schacht 1962

Granby-Wagen im Wagenumlauf der AufbereitungsanlageEnde 1961 wurde das neue Hauptfüllort auf der subzwölften Sohle in Betrieb genommen. Seitdem lief die Förderung zwischen Füllort und Hängebank zweischichtig in 1000-Liter-Wagen, wie sie auch im Richtschacht eingesetzt waren.

Anfang 1962 wurde die Schachtförderung auf Granby-Wagen umgestellt, die aufgrund ihrer Konstruktion automatisch zu entladen waren. Auf diese Weise konnten die Personalkosten gesenkt und die Förderkapazität um 15 % erhöht werden. Auch die Staubentwicklung, die beim Entladen immens war, konnte reduziert werden. Voraussetzung für den Einsatz von Granby-Wagen waren Umbauten auf der obersten Ebene der Erzaufbereitungsanlage: Die dortigen Kreiselwipper mussten entfernt und an ihrer Stelle Granby-Entladeböcke installiert werden. Gleichwohl sorgte die Betriebsleitung dafür, dass im Falle, da die Förderung im Rammelsberg-Schacht zeitweilig stillstand, über den Richtschacht und den Hängebankstollen gefördert werden und die dort weiterhin eingesetzten 1000-Liter-Wagen dann über einen dafür vorgehaltenen Kreiselwipper entleert werden konnten.

Dem heutigen Besucher der Aufbereitungsanlage präsentiert sich der Wagenumlauf zwischen dem Schacht und den Entladestationen so, wie er durch die Umbauten vor 50 Jahren eingerichtet worden ist. Seit 1988 wird kein Erz mehr am Rammelsberg gefördert. Im Jahr 2001 nahm das Museum und Besucherbergwerk nach dem Einbau musealer Technik die Aufbereitungsanlage in ihr überarbeitetes Führungsprogramm auf. Beinahe wie zu Betriebszeiten der Anlage ist seitdem ein Granby-Wagen zu sehen, wie er aus seiner Ruheposition mit Getöse zum Schacht rollt und dann quietschend und ächzend auf den Entladebock gezogen wird.

Die geführte Tour durch die Erzaufbereitungsanlage des Rammelsberges findet täglich um 13.45 Uhr statt und dauert rund 80 Minuten. Eine vorherige Anmeldung ist nicht nötig.

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