Ein Beitrag von Dr. Manuela Armenat.
Schon seit vielen Jahren ist das Thema Nachhaltigkeit von großer Aktualität. Entsprechend häufig hat das Handlungsprinzip bereits Einzug in die Arbeit der Stiftung Welterbe im Harz gehalten. Laut dem UNESCO-Übereinkommen zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt, hat sich die Staatengemeinschaft im Jahr 1972 zu folgendem verpflichtet: Durch die Identifizierung, den Schutz, die Bewahrung, die Präsentation und die Weitergabe an heutige und künftige Generationen der unersetzlichen Kultur- und Naturgüter von außergewöhnlichem universellem Wert (OUV) trägt sie wesentlich zur nachhaltigen Entwicklung und zum Wohlergehen der Menschen bei.
Was der Stiftung und ihren Einrichtungen fehlte, ist die strukturierte Entwicklung und Umsetzung einer Nachhaltigkeitsstrategie. Unter der Leitung einer externen Beraterin initiierte die Stiftung im September 2021 einen ersten internen Nachhaltigkeits-Workshop. Er markierte den ersten großen Schritt zu einer aktiven Auseinandersetzung mit dem Thema Nachhaltigkeit.
Neben der Sensibilisierung, welches Stiftungshandeln Einfluss auf Nachhaltigkeit hat (gegenwartsbezogener Ansatz), wurden erste Ideen entwickelt, wie die Stiftung und die Mitarbeitenden künftig nachhaltiger agieren können (zukunftsbezogener Ansatz). Im Zuge des damaligen Workshops wurden vier Handlungsfelder für die zukünftige Arbeit zur Nachhaltigkeit in der Stiftung identifiziert, die im Jahr 2023 angepasst wurden. Aktuell sind folgenden relevante Aktionsfelder definiert:
- Kulturangebot (Führungen, BNE, Veranstaltungen)
- Gebäudetechnik & Energie (Strom, Gas, technische Anlagen)
- Mobilität (Mitarbeiter:innen, Gäste, Logistik …)
- Ressourcenmanagement (Wasser/Abwasser, Beschaffung …)
- Verwaltung & Digitalisierung
- Kommunikation
- Mitarbeiter:innen
Für einzelne Aktionsfelder wurden bereits Arbeitsgruppen ins Leben gerufen, darunter für das Aktionsfeld Kulturangebot mit Schwerpunkt Bildung für nachhaltige Entwicklung, das Aktionsfeld Mitarbeiter:innen sowie das Aktionsfeld Kommunikation. Die Arbeitsgruppen erarbeiten bereits seit 2021 kurz- und mittelfristige Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit in der Stiftung und stellen deren Umsetzung sicher. Im Aktionsfeld Gebäudetechnik und Energie wurde eine wesentliche Reduktion des CO2 Ausstoß erreicht. Investitionen und Einsparungen im Bereich Heizung und Stromabnehmer machen es heute und in Zukunft möglich. Im Aktionsfeld Mobilität läuft derzeit das Projekt Welterbe-Shuttle. Mit dem Welterbe-Shuttle startete schon im September 2021 ein neues Angebot zur Erschließung des Welterbes in Goslar. Die dazu neu eingerichtete Linie 809 von Stadtbus Goslar verbindet Welterbe-Highlights wie die Kaiserpfalz, das Weltkulturerbe Rammelsberg oder die Altstadt mit dem Ziel, die Nutzung des ÖPNV attraktiver zu gestalten.
Um noch mehr Kolleginnen und Kollegen im Welterbe mitzunehmen, zu begeistern und in den Einrichtungen ein Change Prozess zu initiieren, werden demnächst Betriebsversammlungen abgehalten. Ziel ist es, alle Aktionsfelder zu beleben und sämtliche Unternehmensprozesse nachhaltig zu gestalten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden dabei selbst mit für eine permanente Weiterentwicklung des Themas sorgen. Dazu gib es übergreifend ein Quartalstreffen Nachhaltigkeit. Hier werden die Maßnahmen vorgestellt, diskutiert und weitere Ideen entlang von Zieldefinitionen entwickelt. Denn, so eine zentraler Aspekt, Nachhaltigkeit ist kein zu erreichender Standard, sondern vielmehr ein Prozess, der permanent vorangetrieben werden sollte. Um das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren, wurde gemeinsam eine Nachhaltigkeits-Vision formuliert: Bis 2030 mit klimaneutralem und ressourcenschonendem Betrieb unserer Einrichtungen sowie vielfältigen und inklusiven Bildungsformaten, die Zukunft der Harzregion und der Welt aus ihrer Historie heraus mit gestalten und prägen. Mit genialer Geschichte für eine nachhaltige Zukunft
Weitere Informationen unter:
https://www.welterbeimharz.de/themen/nachhaltigkeit
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