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Hüterin des Welterbes – Aufgaben und Ziele der UNESCO

Der Taj Mahal, die Chinesische Mauer und das Welterbe im Harz – sie alle haben eines gemeinsam: Sie gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe. Schutz, Erhalt und Weitergabe dieses kulturellen Erbes der gesamten Menschheit stellen eine der wichtigsten Herausforderungen der UNESCO dar. Bewahren was uns verbindet; für die Sonderorganisation der Vereinten Nationen Aufgabe und Ziel zugleich.

Der Auftrag der UNESCO geht aber weit darüber hinaus: Seit ihrer Gründung im Jahr 1945 – seit inzwischen mehr als 70 Jahren also – fördert sie die internationale Zusammenarbeit und setzt sich weltweit für die Achtung der Menschenrechte ein. Die UNESCO wurde mit dem Ziel gegründet, durch kulturellen Dialog zwischen den Völkern die Grundlage für einen weltweiten Frieden zu schaffen. Als eine von 15 Sonderorganisationen der Vereinten Nationen ist sie das Organ, das sich mit Fragen internationaler Bildung oder Erziehung, mit Wissenschaft und Kultur sowie Kommunikation auseinandersetzt.

Generalkonferenz der UNESCO, 2013 (Copyright:  Fernanda LeMarie, Cancillería del Ecuador, CC BY-SA 2.0, commons.wikimedia.org)

Im Zweiten Weltkrieg waren unersetzliche Kulturgüter zerstört worden, was zu einem Umdenken führen sollte. Im November 1945 luden die französische und die englische Regierung zur Konferenz der Vereinten Nationen nach London ein.  Auf der Agenda stand die Gründung einer internationalen Organisation für Erziehung und Kultur. Innerhalb von zwei Wochen erarbeiteten sie die Verfassung der neu gegründeten UNESCO, die 37 Staaten am 16. November 1945 unterzeichneten. Knapp ein Jahr nach der Unterzeichnung der Verfassung wurde die UNESCO offiziell am 4. November 1946 gegründet.

Die 17. UNESCO-Generalkonferenz verabschiedete schließlich 1972 in Paris das „Übereinkommen zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt“, das 1975 in Kraft getreten ist. Leitidee der Welterbekonvention ist die „Erwägung, dass Teile des Kultur- oder Naturerbes von außergewöhnlicher Bedeutung sind und daher als Bestandteil des Welterbes der ganzen Menschheit erhalten werden müssen.[1]

Die Konvention betont die Verpflichtung aller Völker, das gemeinsame Erbe zu erhalten und zu schützen. Seit dem Jahr 1978 wird der Titel „UNESCO-Welterbe“ an Stätten mit einem außergewöhnlichen universellen Wert verliehen.

Felsentempel des Pharaos Ramses II. in Abu Simbel, Ägypten, 2004 (Copyright: Przemyslaw Idzkiewicz, CC BY-SA 2.0, commons.wikimedia.org)

Als Initialzündung der Welterbekonvention und damit der Welterbeliste kann der Bau des Assuan-Staudamms gesehen werden, als die dreitausend Jahre alten Tempel von Abu Simbel im Wasser zu versinken drohten. Weltweit wurden 80 Millionen US-Dollar gesammelt, um deren Zerlegung (1963 bis 1968) und den Wiederaufbau der Felsentempel zu finanzieren. Die Hilfsaktion machte deutlich: Es gibt Orte, deren Bedeutung so groß ist, dass ihre Zerstörung ein Verlust für die ganze Menschheit bedeuten würde.[1]

Die UNESCO will mit den Welterbestätten ein besseres Verständnis für die unterschiedlichen Kulturen fördern. Im Erleben von Welterbe setzen wir unsere eigene Kultur mit einer anderen in Beziehung und helfen damit einander besser kennenzulernen. Die meisten Welterbestätten haben global mehr miteinander zu tun als wir vielleicht denken. Jede Welterbestätte in Deutschland hat vergleichbare Kulturdenkmäler in aller Welt. Mit anderen Worten: Im Fremden können wir auch das Eigene erkennen.

Lea Dirks M.A., Stiftung Bergwerk Rammelsberg, Altstadt von Goslar und Oberharzer Wasserwirtschaft


[1] Hierzu weiterführend: Frau Prof. Dr. Verena Metze-Mangold: Festakt anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Anerkennung der UNESCO-Welterbestätte „Bergwerk Rammelsberg, Altstadt von Goslar und Oberharzer Wasserwirtschaft“, Goslar 2017.


[1] Präambel, Welterbekonvention, 1972.

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