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Aufbau der Ausstellung „Harzer Bahnhöfe. Fotografien von Stefan Link“

In der Ausstellung Harzer Bahnhöfe werden vom 24. November 2011 bis zum 26. Februar 2012 Fotografien von Stefan Link zu sehen sein. In seinem Gastbeitrag zu unserem Blog schildert er die spannende und durchaus anstrengende Arbeit der Hängung seiner Werke.

Nachdem ich das vollbeladene Auto mitsamt der fragilen Fracht ordnungsgemäß geparkt habe, steige ich erstmal aus und genieße die frische Luft und die beeindruckende Kulisse: Der Rammelsberg empfängt mich mit strahlendem Sonnenschein. Die imposante Architektur der Anlage erhebt sich vor mir, im Hintergrund das mit Raureif bedeckte Bergmassiv. »Guter Anfang«, denke ich und schreite zur Tat. Zweieinhalb Tage verbleiben mir, meine Ausstellung über die Bahnhofsarchitektur im Harz aufzubauen.

Mit dem hier üblichen Bergmannsgruß »Glück Auf« erwarten mich schon Dr. Johannes Großewinkelmann und Dr. Martin Wetzel. Der Ausstellungsraum liegt etwas versteckt hinter der eigentlichen Dauerausstellung im 1. Stock. Der Raum bietet dank einer langen Fensterfront eine sehr angenehme und natürlich Beleuchtung. Die rechts vom Eingang liegende Wand ist noch im Original belassen. Mein erster Gedanke: Das ist der perfekte Hintergrund für mein Lieblingsbild, den „Bahnhof Gunsleben“. Aber noch ist es lange nicht so weit!

Nachdem wir endlich alle Kartons die Treppen hinauf geschleppt haben, beginne ich mit dem Montieren der Haken, Ösen und Drähte für die Aufhängung. Einige Bilder sind während Lagerung und Transport in den Rahmen verrutscht und müssen wieder neu ausgerichtet werden. So vergeht der erste Tage schneller als gedacht und endet mit einem Umtrunk in der sehenswerten Goslarer Altstadt.

Der zweite Tag beginnt wie der erste aufgehört hat. Die Nylonschnüre für das Deckenschienenhängesystem müssen erst mühsam auseinandergefieselt und dann eingehakt werden. Das dauert. Als mittags immer noch kein einziges Bild hängt, steigt Unruhe in mir auf! Ich ahne, dass das Aufhängen und genaue Ausrichten noch viel Zeit in Anspruch nehmen wird. Aber freundlicherweise hat man mir ein Laser-Nivelliergerät zur Verfügung gestellt, das tatsächlich die Arbeit vereinfacht. Sonst habe ich immer lediglich einen Bindfaden an Nägeln befestigt und daran die Bilder ausgerichtet!

Nun beginnt also die entscheidende Phase: Wie gestalte ich die Hängung der Bilder? Zwar habe ich im Vorhinein eine Skizze des Raums erhalten und auch ein kleines Modell angefertigt, trotzdem wirken die Bilder im realen Raum ganz anders. Ich versuche die Architektur des Raumes in meine Anordnung der Bilder einzubeziehen. Also stelle ich alle Bilder an ihrem vorgesehen Standort auf. »Hm, so funktioniert es leider gar nicht. « Also Bild A mit Bild B tauschen oder lieber Bild A mit Bild D? Immer wenn ich denke, dass ich die perfekte Lösung gefunden hab, finde ich doch noch eine Unstimmigkeit. Doch nach langem Hin und Her bin ich endlich zufrieden. Und nun kann ich auch die ersten Bilder aufhängen! Als dann der Schließdienst kommt, kann ich schon erste Resultate vorweisen und gehe mit gutem Gefühl in meine Herberge.

Dritter und letzter Tag. Bis zur angesetzten Pressekonferenz um 11 Uhr bleiben mir noch einige Stunden, weitere Bilder aufzuhängen, Podeste zusammenzubauen, Kratzer auszubessern. Den Journalisten kann ich dann endlich meine Arbeit präsentieren. Ihr Interesse und ihre Neugierde führen zu einem sehr interessanten Gespräch. Nun kann ich nur hoffen, dass auch zur Eröffnung und danach zahlreiche Besucher kommen werden, die sich auf eine Entdeckungstour begeben möchten. Die 10.000 Besucher, die im vergangenen Jahr anlässlich der Wiedereröffnung des sanierten Hauptbahnhofs Halberstadt auch einen Blick auf meine Arbeit und Publikation warfen, werden wohl unerreichbar sein. Trotzdem wünsche ich mir viele Gäste, die sich für Architektur, Industriekultur, Eisenbahn und/oder Regionalgeschichte interessieren.

Plakat zur Ausstellung "Harzer Bahnhöfe" mit Fotografien von Stefan Link

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