Ganz am Anfang war der Mensch zu Fuß unterwegs. Es folgten – salopp zusammengefasst – das Pferd, die Erfindung des Rades, der Dampfmaschine und –lok, des Automobiles, der erste motorisierte Flugapparat, schließlich der Düsenjet samt weltweitem Flugverkehr und irgendwann der erste Schritt auf dem Mond. In Sachen Mobilität und Transport hat die Menschheit es weit gebracht. Seitdem hat sie den Salat. Nicht nur den transporttechnisch weltweit zu jeder Tages- und Nachtzeit verfügbaren, sondern vielmehr den Umwelt-Salat. Denn das Klima ächzt seit den frühesten Mobilitätsschritten unter dem menschlichen Fortschritts-Vorsatz „Höher, schneller, weiter!“. Die Menschheit ist in Bewegung, unaufhaltsam. Die Industrie ist es, der damit einhergehende Transport sowieso und die Welt nur einen Katzensprung entfernt. Dramatisch wird es durch den damit einhergehenden CO2-Ausstoß global immer wärmer. Er lag zuletzt 2021 bei 38 Milliarden Tonnen weltweit und allein die G20-Staaten sind für satte 81 Prozent davon verantwortlich. „So geht das nicht weiter!“, sagt sich ein großer Teil der industriell-„zivilisierten“ Bevölkerung und beschert der Tourismusindustrie zur ersten uneingeschränkten Urlaubssaison nach Corona historisch einmalige Buchungs- und somit Umsatz-„Höhenflüge“. „So geht das nicht weiter!“, sagt sich die globale Jugend und geht gegen den Klimawandel und für eine bessere, ihre Zukunft, entschieden auf die Straße. Während sich die Sekundenkleberindustrie neuerdings vorfreudig die Hände reibt und einfach nur „super!“ ausruft. Und ihrerseits Schlangen von Lastwagen zum Klebertransport auf die Autobahnen schickt … So geht das tatsächlich nicht weiter. Aber wie dann?
Beim Poetry Slam „Schwer in Bewegung“ stellen sich fünf Poet*innen aus dem deutsch-sprachigen Slam-Raum ihrem eigenen Mobilitätsverhalten und geben einen tiefen Einblick in ihre ganz persönlichen Vorstellungen von einem nachhaltigen Verkehr und Konsum in Zeiten des Klimawandels. Dabei wird zu klären sein, ob der individuelle Ansatz „Von nun an per pedes, statt Mercedes!“ bereits ausreicht, um einen wirkungsvollen Beitrag zu leisten.
Oder ob zu einem ernstzunehmenden Wandel nicht vielmehr ein radikaler und intensiver gesamtgesellschaftlicher Gedanken-„Transport“ in Sachen Verzicht von Nöten wäre, um ein globales Umdenken endlich einmal nachhaltig in Bewegung und somit auf den Weg zu bringen.
Über zwei wort- und spannungsgeladene Leserunden treten die Poetry Slammer*innen Antonia Josefa, Tanja Schwarz und Henrik Szanto aus Hannover in den Vortragsring. An ihre engagierte Leseseite gesellen sich Sven Kamin aus Wedel und das Berliner Lesebühnen-Urgestein Micha Ebeling. Durch den Abend führen die überzeugten Zug- und Fahrradfahrer Henning Chadde und Jan Sedelies („Macht Worte!“ – der hannoversche Poetry Slam, Büro für Popkultur, HAZ).
Eine Veranstaltung vom Weltkulturerbe Rammelsberg in Kooperation mit „Macht Worte!“ – der hannoversche Poetry Slam.
Veranstaltungsdaten:
Freitag, 06. Oktober 2023:
„SCHWER IN BEWEGUNG“
Der Poetry Slam zum Thema „Transporte im Wandel der Zeit“
Dichterschlacht mit fünf Poet*innen über zwei Lese-Runden und den Moderatoren Henning Chadde und Jan Sedelies.
Ort: Weltkulturerbe Rammelsberg/Alte Schlosserei, Bergtal 19, 38640 Goslar
Beginn 19:30 Uhr (Einlass: 18:30 Uhr)
Eintritt: 18,- Euro, ermäßigt: 15,- Euro
Eine Veranstaltung vom Weltkulturerbe Rammelsberg in Kooperation mit „Macht Worte!“ – der hannoversche Poetry Slam.
Ein Ticketerwerb bei uns vor Ort ist bereits möglich oder auch online unter rammelsberg.ticketfritz.de
Text: Henning Chadde
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