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Von den Bergleuten lernen!?

Bildung für nachhaltige Entwicklung am Rammelsberg

Von Gesine Reimold

Der Begriff „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) wurde bereits auf der UN-Umweltkonferenz von Rio de Janeiro 1992 geprägt und meint eine Bildung, die Menschen dazu befähigen möchte, die Zukunft in einer globalisierten Welt aktiv, eigenverantwortlich und verantwortungsbewusst zu gestalten.

Vielleicht führt diese Bildung und die hoffentlich daraus folgenden Veränderungen dazu, die immer drängender werdenden globalen Herausforderungen wie Klimawandel, Armut oder Raubbau an der Natur abzumildern. Eine Rolle spielt hier der persönliche Beitrag den jeder von uns leisten kann, indem man:frau seine:ihre Art des Konsums überdenkt, um die natürlichen Ressourcen der Erde wie fruchtbares Land, Energie und Wasser zu schützen. Außerdem geht es darum, angepasste Technologien, neue gesamtgesellschaftliche Strukturen und Gesetze zu schaffen, die unser Überleben sichern. Eine wichtige Frage dabei ist, wie wir jetzt und in Zukunft die Rohstoffe unserer Erde nachhaltig nutzen können. Denn wir müssen berücksichtigen, welche Auswirkungen unsere Art zu leben auf die nachfolgenden Generationen hat. Und wir dürfen nicht rücksichtslos Ressourcen auf Kosten von ärmeren Menschen in anderen Erdteilen verbrauchen.  

Jugendliche im Roeder-Stollen, Foto: Sammlung Weltkulturerbe Rammelsberg / Sobotta

Die Welterbestätte Rammelsberg, Altstadt von Goslar und Oberharzer Wasserwirtschaft möchte ihren Beitrag zu diesem Wandel unserer Gesellschaft leisten und nimmt ihren Bildungsauftrag ernst. So haben Schulklassen in der diesjährigen Jugend-Akademie „Von Bergleuten lernen!?“ die Möglichkeit am Beispiel des Rohstoffs Kupfer über die zunehmende Rohstoffverknappung und die daraus folgenden massiven Umweltprobleme nachzudenken. Doch wir beschäftigen uns auch mit einer möglichen Lösung dieser Probleme und mit der Fragestellung ob und wie eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft möglich ist.

Gemeinsam mit dem Institut für Aufbereitung, Deponietechnik und Geomechanik (IFAD) an der TU-Clausthal und in Zusammenarbeit mit dem CvD-Gymnasium in Goslar suchen wir nach Lösungsansätzen, um umweltfreundlich und klimaneutral in die Zukunft zu schauen. Denn gerade der Rohstoff Kupfer eignet sich hervorragend für Recyclingprozesse. Lehrer:innen und Schüler:innen haben vom 25. April bis zum 14. Oktober die Gelegenheit dieses dreistündige Programm zu buchen. Die Schüler werden Unter – und Über Tage unterwegs sein und sich ausgehend vom Abbau der kupferhaltigen Erze am Rammelsberg auch mit den Kupferprodukten und deren Eigenschaften auseinandersetzen, um sich schließlich mit dem modernen Recycling von Kupferprodukten zu befassen. Denn durch das Kupferrecycling wird heute 85% weniger Energie verbraucht als für die Primärproduktion, also Abbau, Aufbereitung und Verhüttung der Erze. Und geringerer Energieverbrauch reduziert wiederum den für den Klimawandel verantwortlichen CO2-Ausstoß.

Jugend-Akademie, Foto: Sammlung Weltkulturerbe Rammelsberg

Über ein weiteres großes Projekt für Schüler des Institut Heritage Studies unter dem Titel „Young Climate Aktion“, das sich mit dem Thema Klimawandel befasst, werde ich demnächst berichten.

 

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