Anlässlich des Beginns eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten gemeinsamen Projektes trafen sich am 29. Oktober Forscher aus Hannover und Göttingen am Rammelsberg. Vertreter des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege, der Abteilung Palynologie und Klimadynamik der Georg-August-Universität Göttingen, Mitarbeiter des Museums und Besucherbergwerks Rammelsberg sowie ehrenamtlich Tätige diskutierten zukünftige Vorgehens- und Arbeitsweisen.
Seit prähistorischer Zeit war Holz im Montanwesen ein wesentlicher und vermeintlich unerschöpflicher Rohstoff, der in verschiedenen bergbaulichen Bereichen unterschiedlich genutzt wurde. Es diente als Konstruktionsholz für obertägige Gebäude, zum Stollenausbau oder für den Bau technischer Einrichtungen wie beispielsweise Wasserräder oder Fahrkünste. Darüber hinaus wurde es beim Erzabbau zum Feuersetzen und in Form von Holzkohle für die Verhüttung verwendet. Reste dieser Hölzer finden sich vielerorts noch heute in den ehemaligen Grubenanlagen. Infolge besonderer bodenchemischer Bedingungen über Jahrhunderte erhalten, treten sie bei archäologischen Ausgrabungen immer wieder zu Tage.
Es sind diese Hölzer, die jetzt im Fokus eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten gemeinsamen Forschungsvorhabens des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege und der Abteilung Palynologie und Klimadynamik der Georg-August-Universität Göttingen stehen. In Zusammenarbeit mit dem Museum und Besucherbergwerk Rammelsberg und dem Lehrbergwerk Roter Bär in St. Andreasberg sollen in den beiden Montanrevieren alte Hölzer aufgespürt und untersucht werden. Als Relikte aus früheren Jahrhunderten bieten sie nicht nur die Möglichkeit der dendrochronologischen, jahrgenauen Altersbestimmung, sondern liefern darüber hinaus eine Vielzahl an Umweltinformationen beispielsweise zu ihrer Herkunft, der Waldstruktur oder dem Nachweis veränderter Witterungsbedingungen.
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